Im Gegensatz zu Diamanten, die ja als Rohstoff vorkommen, gibt es Brillanten erst seit dem frühen 20. Jahrhundert - eben der Zeit, da man den Diamanten in einer bestimmten Weise zu schleifen begann, die man den "Brillantschliff" nennt.
Weil bei ihm besonders viele drei- und mehreckige flach geschliffene, polierte Flächen (Facetten) das Licht widerspiegeln, entsteht das leuchtende Strahlen und Funkeln des Brillanten. Erst die Entwicklung besonderer Schleifwerkzeuge machte den Brillantschliff möglich. In früheren Zeiten wurden Diamanten wesentlich naturbelassener getragen, als sogenannte Spitzsteine, die aussahen, wie zwei an den Unterseiten aneinanderklebende Pyramiden. Schritt für Schritt wurden dann im Laufe der Jahrhunderte immer weitere Flächen aus dem Kristall geschliffen und damit immer neue Spiegeleffekte erwirkt. So führte der Weg vom polierten Diamanten über den o.g. Spitzstein weiter zum "Dickstein", dem nun die obere und untere Spitze des Spitzsteins abgeschliffen wurde über verschiedene zusätzliche Schlifftechniken bis zum sogenannten "Altschliff", dem Vorläufer des heutigen Diamantschliffs.
Man unterscheidet aber auch heute noch mehrere Arten des Brillantschliffs: Es sind der "Tolkowsky-Brillant", der in den USA sehr gern verwendet wird, der "Parker-Brillant", der "Ideal-Brillant", der in Skandinavien häufige "Skandinavische Standard-Brillant" und der sogenannte "Feinschliff der Praxis", der in Deutschland weitverbreitet ist.
Da alle diese Schliffe ziemlich klar bestimmte Proportionen aufweisen, kann man aus dem Durchmesser eines Brillanten recht gut auf sein Gewicht und damit seinen Wert schließen.
Wenn also von einem Brillanten die Rede ist, dann ist heute im Allgemeinen ein Diamant gemeint, der im Brillantschliff geschliffen wurde. Ganz korrekt müsste es zwar "Diamant im Brillantschliff" heißen, da aber heute fast alle Brillanten geschliffene Diamanten und nicht etwa Rubine o.ä. sind, hat sich das Wort Brillant eingebürgert.
Und last but not least: Brilliant oder Brillant? Die richtige Schreibweise ist "Brillant", also ohne das "i" in der Mitte. Alles andere ist eine Falschschreibung, die sich aus dem Englischen herleitet, wo vom „brilliant cut“ die Rede ist, wenn vom leuchtenden, glänzenden Schliff des Diamanten gesprochen wird.
Ein anderer Weg in die Irre ist das adjektiv „echt“ in Verbindung mit Brillanten. Tatsächlich ist dieser Zusatz deshalb sogar gesetzlich verboten. Vorgeschrieben ist hingegen, bei der Veredelung anderer Gesteine oder Imitate (z.B. Zirkonia) durch brillanten Schliff, diese eindeutig zu benennen: Sie heißen dann also beispielsweise: „Zirkonia im Brillantschliff“.